Robert Schiess

Wenn wir uns mit dieser Frage beschäftigen, behalten wir folgende Punkte im Blick:

  1. Eine Strafe dient nicht dem Selbstzweck und hat ein positives Ziel in Absicht.
  2. Wir sind Geschöpfe und er ist der Schöpfer. Es gibt Wahrheiten, die uns nicht offenbart sind. (Jesaja 55, 8-9)
  3. Der Herr ist gnädig und barmherzig. (Micha 7,8)
  4. Jahwe ist heilig und gerecht. (Jesaja 5,15)

Nicht alle Strafen haben dieselben Konsequenzen. Es gibt Strafen mit unwiderruflichen Folgen und sich schon fast als Gericht bezeichnen lassen. In der Bibel folgen Strafen auf Ungehorsam gegenüber Gottes Propheten, gegenüber Gott selbst. Gottes Strafen sind korrigierende Eingriffe, Erziehungsmassnahmen. Drei Ziele der Strafen entnehmen wir der Bibel:

  • Jahwe wendet seine Gerechtigkeit an. Er zeigt seinen Zorn und seine Autorität (Micha 7, 8-9). Gott ist heilig, er kann den Ungehorsamen nicht ungestraft lassen. (Jeremia 46,28)
  • Jahwe will dem Sünder zeigen, dass er auf einem falschen Weg ist. (Psalm, 3)
  • Jahwe will seine Gerechtigkeit offenbaren. (Jesaja 26, 9-10)

Im Neuen Testament lesen wir auch von Strafen. Hananias und Saphira mussten sterben (Apg. 5, 1-11), immer wieder wurden Menschen aus der Gemeinde ausgeschlossen (Matthäus 18, 15-17). Wie kann aber ein Gott der Liebe strafen? Gottes Strafen sind Ausdruck einer massvollen, gerechten Strenge. Dies ist auch Liebe. (Offb. 3, 8-10)

Hebräer 12, 5-11