Robert Schiess
  • Jesu Botschaft in diesem Text ist eindeutig: Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen unserer Liebe zu Jesus und seiner Vergebung, oder andersrum: es gibt eine unauflösliche Relation zwischen der Erfahrung der Vergebung und unserer Liebe zu Jesus.
  • Je mehr wir ergriffen sind von seiner Barmherzigkeit, Güte und Geduld, die wir in der Vergebung erfahren, umso grösser ist unsere Liebe zum Heiland. Die Frau, die für ihren unmoralischen Lebenswandel bekannt war, hat Jesu grosses Erbarmen erfahren und bezeugte ihm überschwängliche Liebe.
  • Wenn wir ähnliches erleben wollen, brauchen wir die gleiche Erfahrung. Doch man kann ja nicht um Vergebung bitten, wenn es nichts zu bekennen gibt. Wenn es in unserem Leben wenig oder keine Busse gibt, dann bedeutet das nicht, dass in unserem Leben keine Fehler oder Sünden gibt. Dann bedeutet das wahrscheinlich nur, dass wir verlernt haben, auf das leise Reden des Heiligen Geistes Acht zu geben. Er schreit nicht. Er spricht leise.
  • Der Heilige Geist will uns nicht mit Vorwürfen und Anschuldigungen überhäufen. Er will das Gegenteil, und reinigen und befreien, uns neu in die Freude der Vergebung führen, woraus eine neue Liebe zum Sohn Gottes entsteht.
  • Das NT hat einen viel feineren Raster zur Erkennung von Fehlern und Übertretungen als das AT. In der Bergpredigt (Matthäus. 5-7) sagt Jesus sechs Mal: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist… ich aber sage euch…!“ Er gibt den Massstab für unser geistliches, moralisches Leben. Ungehorsam beginnt nicht in der Tat, sondern in den Augen, Gedanken und Worten. Und auf genau auf dieser Ebene sammeln sich Sünden an und bleiben solange dort bis wir sie bereuen, bekennen und um Vergebung bitten. Und das ist der Weg zu einer neuen Liebe für Jesus.

Bibeltexte:
Lukas 7. 36-50
Matthäus 22. 35-40
Offenbarung 2. 2-5